BMW Classic Werkstatt - Den Klassikern verpflichtet

Wer bei BMW in mobile Tradition investiert, hat es vergleichsweise gut. Denn die Teileversorgung der Münchner ist absolut vorbildlich. Bestellt wird in der Niederlassung oder per Mausklick. In der hauseigenen BMW-Werkstatt bringen die Münchner alte BMW wieder auf Vordermann. Die Warteschlange ist lang!

 
In der hauseigenen BMW-Werkstatt bringen die Münchner alte BMW wieder auf Vordermann. Die Warteschlange ist lang! © Auto Classic
In der hauseigenen BMW-Werkstatt bringen die Münchner alte BMW wieder auf Vordermann. Die Warteschlange ist lang!

Mal angenommen, Sie fahren einen BMW Z1. Nun ist auch eine Diva wie der Z1 nicht vor dem Alter gefeit – sie braucht ab und an Pflege und auch mal ein paar Ersatzteile. Dumm nur, dass der Roadster seinerzeit in Kleinserie bei einem Spezialhersteller entstand. Genau 8.000 Exemplare rollten bei Baur in Stuttgart aus den Hallen und die meisten von ihnen sind noch unterwegs.

Ersatzteile bei BMW

Gebrauchte Ersatzteile? Bei eBay? Fehlanzeige! Auf dem Schrott? Lassen wir das. Die Lösung für den Bedarf an Ersatzteilen außerhalb des üblichen Verschleißteilesortiments ist allerdings denkbar einfach – denn BMW hat rechtzeitig selbst die „Teileversorgungszügel“ für Young- und Oldtimer in die Hand genommen. So kann man bei vielen Teilen ruhigen Gemüts in die BMW-Niederlassung schlendern und dort bestellen.

Die BMW-Werkstatt ist zuverlässig

In der Regel ist das Gewünschte binnen eines Tages abholbereit. Wem das zu umständlich ist, der kann seit zwei Jahren auch als privater Endkunde per Mausklick ordern. Auf der Homepage der BMW Classic haben die Münchner einen Online-Shop eingerichtet, der mit dem Original-Ersatzteilkatalog ausgestattet ist. Geliefert wird per Post – lediglich Elektronikkomponenten und schwere Teile wie Motoren können nicht im Netz bestellt werden.

Standardteile und individuelle Anfertigungen

Etwas mehr Geduld braucht man aber auch bei BMW, wenn es um individuelle Teile wie Sitzbezüge oder spezielle Zierteile geht. Die Münchner mussten, je nach Modell, in diesem Bereich einen Kompromiss eingehen und halten in der Regel nur eine oder zwei Standardvarianten vor. Allerdings ist BMW offen für Nachfertigungen und hat auch ein offenes Ohr für die Clubszene.

Qualität muss nicht teuer sein, auch nicht bei BMW

Bei der Preisgestaltung bleibt BMW, anders als andere Premium-Hersteller, fair. Auch bei Reproduktionen wird das Preisniveau möglichst so gehalten, dass die Kunden nicht durch exorbitante Ersatzteilpreise die Lust am rostigen Hobby verlieren. So kann es vorkommen, dass eine Türdichtung für einen BMW E 12 für deutlich unter 100 Euro zu bekommen ist. Auch wenn es sich bei BMW nicht um die Heilsarmee handelt, so ist in der Firmenzentrale offenbar angekommen, dass es diese Kunden bei der Stange zu halten gilt, da deren alter BMW meist nur ein weiterer in der Garage ist. Ein Grund mehr, weshalb sich die rund 70 Mann starke Mannschaft um Georg Blumoser, Leiter Teilevertrieb BMW Group Classic, der Herausforderung stellt, die Teileversorgung zu sichern.

Trotzdem drohen Versorgungslücken. Schuld daran sind oftmals die Zulieferer, die nach dem Auslaufen der ursprünglichen Lieferverträge (meist nach 15 Jahren) nur wenig Muße verspüren, die Produktionsvorrichtungen weiterhin am Laufen zu halten. Es kostet Blumoser bisweilen viel Überzeugungsarbeit, um für „seine BMW-ler“ doch noch eine Nachfertigung zu erreichen.

Vorsorge mit Plan

Dass dies nicht immer einfach ist, belegt die ständig steigende Modellanzahl. Echte Klassiker wie ein BMW 507 oder ein BMW 328 sind vergleichsweise einfach zu handeln, gab es doch nur wenige Modellkonversionen. Schwieriger wird es dagegen bei den Youngtimern, wo auch BMW nicht um eine Selektion herumkommt. Georg Blumoser räumt ein, dass man bei einer Baureihe wie dem E 30 genau überlegt, ob es lohnt, für ein „historisch weniger wertvolles“ Modell alle Teile vorzuhalten – der Fokus liegt daher bevorzugt, auch mit Rücksicht auf die Kapazitäten, auf starken Modellen wie etwa dem M3 oder dem E 30 Cabriolet. Für die Zukunft sind die Münchner ebenfalls gut gerüstet. Denn trotz zahlloser Modelle macht sich die BMW Classic bereits heute Gedanken, welche Fahrzeuge als künftige Klassiker infrage kommen und wo es sich folglich lohnt, den Teilebestand gar nicht erst auslaufen zu lassen.

Gutes von gestern, frisch auf den Tisch: Der Erfolg der BMW-Werkstatt

Wie sehr BMW von der Leistung der eigenen Classic-Abteilung überzeugt ist, demonstriert das Angebot der Münchner, jeden historischen BMW von der hauseigenen Werkstatt, unter Beibehaltung der Qualitätsrichtlinien, zu restaurieren oder neu aufzubauen. So finden sich in dem bis 2016 ausgebuchten Werkstattkalender zahlreiche Prominente, die sich ihren Traum vom neuen alten BMW erfüllen möchten, um die „Freude am Fahren“ von gestern auch heute noch erleben zu können.

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